Fachkräftemangel ist häufig ein hausgemachtes Problem in Unternehmen
Die Unzufriedenheit vieler Arbeitnehmer in der Corona-Zeit habe ich zum Anlass genommen, die Traumjob-Werkstatt zu gründen, um Wechselwilligen dabei zu unterstützten, Ihren Traumjob zu finden.
Die Teilnehmer:innen jedoch hatten es alle letztendlich schwer, genau den Job zu bekommen, den sie sich für die Zukunft wünschen und auch dazu geeignet waren.
Eigentlich sollte man denken, in Zeiten des Fachkräftemangels sei das kein Problem! Doch mit dieser Vermutung lag ich völlig daneben!
Bewerbungen sind noch immer das unbeliebte Kind im Unternehmen
Die Missachtung von Umgangsformen sind ein prägendes Merkmal vieler Unternehmen. Dies beginnt schon mit fehlenden oder verspäteten Rückmeldungen auf eingegangene Bewerbungen. Keine Rückmeldungen nach Vorstellungsgesprächen oder für angekündigte Zweitgespräche. Da stellt sich die Frage, ob man mit Kunden in solchen Unternehmen ebenso verfährt?
Wir leben heutzutage im Zeitalter der Digitalisierung. Der Schnelle frisst nun mal den Langsamen. Umso unverständlicher ist es, dass heutzutage häufig der Bewerbungsprozess noch nicht digitalisiert ist. Die meisten Webseiten werden am Handy angeschaut – warum bitte ist es nicht möglich, sich gleich online zu bewerben? Einfach nur mit einem Lebenslauf?
In den Anzeigen heißt es: “Im Bewerbungsprozess legen wir Wert auf übersichtliche Bewerbungsunterlagen, ein aussagekräftiges Anschreiben mit Gehaltsvorstellung, einen detaillierten Lebenslauf sowie relevante Zeugnisse/Zertifikate. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung – per E-Mail und in Form einer PDF-Datei – an: ….. “ Das ist zwar schon eine wesentliche Erleichterung, doch genau diese Unternehmen jammern dann, dass es so schwer sei, geeignete Bewerber zu finden aufgrund von Fachkräftemangel!
Dann gibt es im noch die traditionellen Unternehmen, die nach 10 Jahren Berufserfahrung auf dem Abiturzeugnis herumreiten. In welcher Welt leben wir eigentlich? Nach dem Motto: Sie haben super Leistungen auf der Uni gezeigt und bringen tolle Arbeitszeugnisse, aber ihr Abiturzeugnis, das gefällt uns gar nicht. Eigentlich sind wir es gewohnt, nur Bewerber einzustellen, mit erstklassigen Zeugnissen.
Und genau solche traditionellen Unternehmen benötigen dann für den Bewerbungsprozess sechs Monate, bis ein Vertrag (trotz des Abiturzeugnisses!) unterschriftsreif auf dem Tisch liegt. In der Zwischenzeit ist der Bewerber in einem anderen Unternehmen untergekommen und hat eventuell bereits die Probezeit hinter sich. Schnell frisst nun mal langsam.
Die Krönung erlebte ein Teilnehmer, der nach mehreren Gesprächen (Personalabteilung, Fachabteilung, Geschäftsleitung) ihm nach ca. vier Monaten mitgeteilt wurde: Wir würden Sie ja gerne einstellen, aber es ist nun mal unsere Vorgehensweise, dass mindestens zwei Bewerber haben möchten, die genau unseren Vorstellungen entsprechen. Und wir finden keinen weiteren. Zwei Monate später unterschrieb der Teilnehmer in einer anderen Firma einen Arbeitsvertrag.
Wer nicht jahrelange Erfahrung mitbringt, bekommt ganz selten eine Chance
Häufig habe ich es gesehen, dass meine Teilnehmer:innen in einem Job gelandet sind, der eben vom Elternhaus vermittelt wurde. Oder ein Studium durchgezogen wurde, das einfach nicht passte. Da liegt es ja auf der Hand, bei geeigneten Fähigkeiten und Stärken beruflich etwas anderes zu machen.
Weit gefehlt. Selbst die Möglichkeit in einer anderen Branche ohne Lohn zu arbeiten oder ein Praktikum zu machen ist ganz selten möglich. Warum das so ist, kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Angeblich herrscht doch Fachkräftemangel. Nur wer jahrelange Erfahrung mitbringt, bekommt eine Chance.
Deshalb kann ich es sehr gut verstehen, dass Menschen, die das Gen der Selbständigkeit in sich tragen, sagen: Ich habe keinen Bock mehr darauf. Ich mache mich selbständig.
Hausgemachte Themen geben dem ganzen die Krönung
Neu eingestellte Mitarbeiter im Unternehmen zu halten und in das Unternehmen zu integrieren, halten 93 Prozent der im Rahmen einer Studie durch die Talent- und Organisationsberatung Korn Ferry befragten Fach- und mittleren Führungskräften für schwierig. 45 Prozent geben sogar an, dies sei „sehr schwierig“.
Auch das ist kein Wunder. Häufig fehlt es an entsprechenden Prozessen im Pre- und Onboarding. Häufig habe ich es erlebt, dass es keinerlei Entwicklungsgespräche, Zielvereinbarung oder zuständige Paten / Mentoren in der Einarbeitungszeit gibt.
Am Ende der Probezeit kommt dann gar nicht die Frage auf, ob der/die Mitarbeiterin geeignet ist, weil es an der Grundlage einer möglichen Beurteilung durch die entsprechenden Führungskräfte schlichtweg fehlt.
Da braucht man sich nicht wundern, warum so viele Mitarbeiter:innen wechselwillig sind.
Anfang 2022 wurde eine Forsa-Studie im Auftrag von Xing Recruiting veröffentlicht, die aussagt, dass vier von zehn Erwerbstätigen über einen Jobwechsel nachdenkt. Die Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY sagt sogar aus, dass ca. 50 % wechselwillig wären.
Gründe dafür sind neben einem hören Gehalt lt. Forsa-Xing Studie: Unzufriedenheit mit der Geschäftsleitung und Unzufriedenheit mit der direkten Führungskraft.
Genau das spiegelt sich mit der Erfahrung, die ich als Verkaufs- und Managementtrainerin in Unternehmen gemacht habe.
Die Basis der Unzufriedenheiten liegen in unzureichender Kommunikation von oben nach unten, schlecht organisierter Prozesse und der Mangel an Zeit und Kompetenz der Führungskräfte.
Wenn Sie sich heute die Bedürfnisse der Generation Y anschauen, dann sind viele Unternehmen davon noch Meilen entfernt. Und genau diese Generation strömt derzeit auf dem Arbeitsmarkt. Sie stellen besondere Ansprüche an Unternehmen.
Wichtig ist Ihnen, dass die Arbeit Sinn macht, sie abwechslungsreich ist. Außerdem möchte sich die Generation Y selbst verwirklichen, ist ein geübter Teamplayer und kann sich auch gut in der virtuellen Welt bewegen. Arbeit und Privatleben werden nicht mehr streng geteilt, sondern ergänzen sich und verschmelzen immer mehr. Freiraum und Privates steht oben an.
Aus dem Konzept der Work-Life-Balance entwickelt sich laut der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. die Work-Life-Blend: Private Angelegenheiten sollten auch während der Arbeitszeit geregelt werden können. Bei Bedarf ist man auch bereit, in der Freizeit zu arbeiten.
Da stellt sich wirklich die Frage: Warum stellen sich Unternehmen nicht darauf ein? Dabei ist es so einfach …. Also kein Wunder, warum Fachkräfte das Unternehmen verlassen möchten. Dabei wäre es doch wirklich so einfach, Zufriedenheit im Berufsleben herzustellen. Denn: Wenn die Arbeit richtig Spaß macht, dann ist auch die Leistung der Arbeitnehmer:innen sehr hoch. Die Krankheitsrate niedrig, die Kundenzufriedenheit hoch, usw.
Und genau das ist es doch, was sich Unternehmer wünschen – oder?
Wie gehen Sie mit dem Fachkräftemangel um?
Gerne unterstütze ich Sie, Ihre Mitarbeiter:innen ans Unternehmen zu binden, damit Sie sich mit loyalen Mitarbeiter:innen im Markt von Ihren Konkurrenten abheben können.
Nach über 20-jähriger Erfahrung als Verkaufs-, Managementtrainerin und KAIZEN-Coach weiß ich, wie Betroffene zu Beteiligten werden und damit die Loyalität der Mitarbeiter:innen ausgebaut werden kann. Meist sogar mit ganz einfach Dingen. Und das nachhaltig.
Lesen Sie dazu die Geschichte der glücklichen Mitarbeiter.
Das Wissen, wie sich das Unternehmen besser aufstellen könnte, um oben genannte Punkte abzustellen, sind größtenteils vorhanden.
Loyale Mitarbeiter verlassen nicht gerne das Unternehmen. Sie sorgen auch dafür, neue Mitarbeiter zu finden, wenn es Not am Mann ist.
In einem unverbindlichen Strategie-Gespräch können wir gerne eine Lösung für Ihre persönliche Unternehmenssituation erarbeiten. Ich freue mich auf Ihre Anfrage!
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